Genie und Wahnsinn liegen eng beieinander, sagt eine alte Volksweisheit. Wie viel Wahrheit in diesem Satz steckt, zeigt sich immer und immer wieder in großen Künstlern unserer Zeit. So auch im Erfinder des Pop-Art und dem Gründer der legendären Factory in New York – dem Ausnahmekünstler, Filmemacher und Verleger Andy Warhol.
Wer war Andy Warhol?
Andy Warhol, der mit bürgerlichem Namen Andrew Warhola hieß, wurde 1928 als Sohn lemko-ruthenischer Einwanderer in Pittsburgh, Pennsylvania geboren. Als er acht Jahre alt war, erkrankte Warhol an Chorea Minor oder Veitstanz, einer Krankheit, die sich durch blitzartige Zukungen der Hände und Gesichtsmuskular bei gleichzeitiger Abschwächung von Muskulatur und Reflexen auszeichnet. Dazu litt er an einer seltenen Pigmentstörung, wegen der er oft für einen Albino gehalten wurde.
In dieser Zeit entwickelte Warhol eine Vorliebe für Comics und Papierschnitte, die er in seinem Studium der Gebrauchsgrafik von 1945 bis 1949 weiter ausbildete. In den 1950er Jahren arbeitete Warhol als Werbegrafiker, Schaufensterdekorateur und Straßenverkäufer, bevor er sich nach und nach einen Namen in der Kunstszene durch seine “drop and dripping”-Methode machte. Diese Urform des Siebdrucks war es, die Warhol weiter perfektionierte und die ihn letztendlich durch sein Gemälde der Campbell Suppendose berühmt machte.
1962 war Warhol vom einfachen Grafikdesigner zum Kunstguru New Yorks etabliert und gründete seine legendäre “Factory”, für die er in New York Fabrikhallen anmietete, um sie als Ateliers für allerlei Kunstprojekte zu nutzen. Dort arbeitete er mit Stars wie Bob Dylan, Mick Jagger, Jim Morrisson, Salvador Dalí und Marcel Duchamp.
1972 starb Andy Warhol aus bis heute ungeklärten Umständen an Komplikationen bei einer OP an seiner Gallenblase in einem New Yorker Krankenhaus. Er wurde im kleinen Kreise in Pittsburgh von seiner Familie beerdigt – seine Kunst machte ihn jedoch unsterblich.